

Bauchtraining fürs definierte Sixpack, Bizeps und Trizeps kräftigen für schlanke Arme? Man hört oder liest immer wieder abenteuerliche Theorien, warum lokales Krafttraining dafür sorgt, dass man an ebenjener Stelle schnell Fett verliert. Viele Sportler trainieren aber auch einfach intuitiv verstärkt ihre Problemzonen – das muss doch etwas bringen! Oder?!
Wir gehen der Sache auf den Grund.
Wie ist die Theorie dahinter?
Zuerst ist es wichtig zu wissen, dass die Sache mit der Fettverbrennung gar nicht so einfach ist. Simpel gesagt: Hat der Körper ein Energiedefizit (durch Nahrungsmangel und/oder erhöhtem Energieverlust, etwa beim Training), muss er diese Energie selbst generieren, solange sie ihm nicht von außen durch Nahrungsaufnahme zugeführt wird.
Ist im Blut noch Zucker frei vorhanden, wird dieser bevorzugt hergenommen, um wieder „Treibstoff“ herzustellen.
Denn – und jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema – Energie aus Fettzellen zu gewinnen, läuft komplexer ab, als sie aus der Nahrung zu gewinnen. Es ist für den Körper also immer die zweite Wahl, es sei denn, er hat keine andere Möglichkeit.
Wo er diese Fettzellen nun hernimmt, um sie zur Energiegewinnung aufzuspalten, können wir nicht steuern. Zu einem großen Teil bestimmt das unsere genetische Veranlagung. Das ist auch der Grund, warum manche Männer eher einen „Bauch“ haben, manche Frauen dafür „Hüftgold“, oder auch umgekehrt. Problemzonen werden von unserem Körper nur ungern angezapft. Auch, weil darunter meist wichtige Organe liegen. Diese durch ein Fettpolster zu schützen, hat sich in der Evolution als durchaus sinnvoll herausgestellt.
Ist dieser Mythos nun wahr oder unwahr?
Der Mythos, dass wir lokal Fett verbrennen können, ist falsch. Egal, wo oder was wir gerade trainieren: Herrscht ein Energiedefizit und nimmt der Körper eigenes Fett zum Ausgleich her, steuert der Organismus selbst, wo er dieses „anzapft“.
Aber warte!
Aber: Das alles heißt keineswegs, dass wir uns das Training sparen sollten! Um abzunehmen, brauchen wir ein Energiedefizit. Dieses können wir einerseits über bewusste und kalorienarme Ernährung, andererseits über erhöhten Kalorienverbrauch durch körperliche Betätigung hervorrufen.
Krafttraining sollte dann auch deshalb Bestandteil des Alltags sein, da gestärkte Muskeln straffen, wir kommen „in Form“, auch an Problemzonen. Zum anderen wird durch dieses Training Kalorien verbrannt, was den Abnehmprozess begünstigt. Gerade größere Muskelgruppen (Bauch, Beine, Po) verbrauchen viel Energie.
Es kann allerdings sein, dass ein durch das Muskelwachstum größeres Volumen, zum Beispiel an den Beinen, stört und dem Wunsch, schlanker zu werden, entgegensteht. Nicht nur deshalb ist es wichtig, den Kraftsport mit einer angepassten Ernährung und Ausdauertraining zu kombinieren. Cardiotraining ist nämlich ein wahrer Kalorienfresser. Probiert doch einfach mal einen unserer vielen Kurse aus, bei denen Kraft und Ausdauer gleichermaßen gefordert sind!